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Nachhaltigkeits­management

Mit unserer technischen Exzellenz, unseren innovativen Produkten und dem hohen Engagement unserer Mitarbeitenden ermöglichen und forcieren wir nachhaltige und sichere Mobilitätslösungen. Diese bringen wir gemeinsam mit unseren Kunden zum Einsatz auf Schiene und Straße. Das Nachhaltigkeitsmanagement setzt dabei die nötigen Rahmenbedingungen zur Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten. Es stellt sicher, dass Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil unserer Abläufe und Entscheidungen ist.

Nachhaltigkeitsstrategie und Wesentlichkeit

Knorr‑Bremse möchte seiner ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Entsprechend bekennen wir uns zu einer nachhaltigen Unternehmensführung und haben Nachhaltigkeit in unserer Unternehmensorganisation sowie in den Geschäftsprozessen verankert. Diese Implementierung wollen wir kontinuierlich vorantreiben, denn die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens trägt zu seinem wirtschaftlichen Erfolg bei. Die resultierende Nachhaltigkeitsstrategie forciert dabei die ressourcenschonende Wertschöpfung ebenso wie sie unser Verhalten als fairer Geschäftspartner und Arbeitgeber prägt.

Die konkrete Ausgestaltung unseres Nachhaltigkeitsmanagements basiert auf internationalen Standards sowie eigenen Regelwerken. Sie halten unsere Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung fest und wirken handlungsleitend für unsere Mitarbeitenden und Geschäftspartner. Zu diesen internen Richtlinien zählen beispielsweise unsere Nachhaltigkeitsleitlinien, der unternehmensweite Verhaltenskodex (Code of Conduct) oder unsere Human Rights Policy. Darüber hinaus orientieren wir uns an internationalen Leitlinien und Konventionen wie dem UN Global Compact, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und internationalen Normen wie ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 50001 (Energiemanagement) oder ISO 45001 (Arbeitsschutzmanagement). Zudem leiten uns die UN Sustainable Development Goals (SDGs). Die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsambitionen erfolgt in den spezifischen etablierten Managementsystemen und Maßnahmenprogrammen.

Branchenleitlinien

Auch Branchen­leitlinien geben Knorr-Bremse Orientierung bei der Aus­gestaltung des Nachhaltigkeits­managements. Beispiels­weise sind wir Mit­unterzeichner folgender Leit­linien:

  • Charta für eine nachhaltige Ent­wicklung des Internationalen Verbands für öffentliches Verkehrs­wesen (UITP)
  • Code of Conduct des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland e. V. (VDB)
  • Code of Conduct der UNIFE
  • Dublin Declaration of the European Rail Supply Industry
  • European Railway Safety Culture Declaration

Die Knorr-Bremse Nachhaltigkeitsleitlinien

Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere Nachhaltigkeitsperformance in allen Bereichen der Wertschöpfung permanent weiterzuentwickeln. Die konkreten Schwerpunktthemen leiten wir aus internationalen Leitlinien, unserer Wesentlichkeitsanalyse sowie externen Ratings und Kundenbewertungen ab. Wichtige Impulse erhalten wir zudem durch den Austausch mit unseren Stakeholdern wie Kunden, Mitarbeitenden oder Investoren. Das sich daraus ergebende übergeordnete Nachhaltigkeitsprogramm und die abgeleiteten Maßnahmen strukturieren wir entsprechend dem ESG-Ansatz. Damit folgen wir den Kapitalmarktanforderungen und künftiger Gesetzgebung.

Im Fokus unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten standen im Berichtsjahr die weitere Stärkung der ESG-Organisation, die fortlaufende Implementierung unserer Klimaschutzvorhaben sowie die stetige Verankerung von Nachhaltigkeit in Entscheidungsprozesse. So fungiert unser intern eingeführte CO2e-Preis als ein Entscheidungskriterium bei Investitionen von über € 500 Tsd. Darüber hinaus werden definierte ESG-Kriterien in das Immobilienmanagement einbezogen. Im Klimaschutz hat sich Knorr-Bremse zum langfristigen Ziel der Netto-Null-Emissionen (Scope 1-3) bis 2050 bekannt. Zudem wurden 2023 erweiterte, von der Science Based Target Initiative (SBTi) validierte Klimaziele festgelegt, die neben den eigenen Produktionsemissionen (Scope 1 und 2) auch die wesentlichen Emissionen aus Lieferkette und Produktnutzung (Scope 3) umfassen (siehe Klimaschutz). Diese konsequente Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist ein Grund dafür, dass wir uns im Berichtsjahr in ausgewählten Nachhaltigkeitsratings signifikant verbessern konnten.

Der ESG-Ansatz

ESG steht für die englischen Begriffe Environment, Social, Governance (Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung) und gliedert die Bereiche des unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagements. Durch den ESG-Ansatz soll eine nachhaltige Unternehmens- und Geschäftsentwicklung erreicht sowie ein positiver Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesamtgesellschaft geleistet werden. Die Bezeichnung wird v. a. am Kapitalmarkt für das Leitbild der Nachhaltigkeit genutzt.

Anhand der Wesentlichkeitsanalyse haben wir diejenigen Fokusthemen ermittelt, mit deren umfassender Gestaltung wir unsere Verantwortung für ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen wahrnehmen. Diese wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen definieren zugleich die Inhalte dieses Berichts. Bei der Analyse haben wir erstens in einer Inside-out-Perspektive die positiven wie negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft bewertet. Zweitens haben wir den Einfluss der Themen auf die Geschäftstätigkeit und Zukunftsfähigkeit von Knorr-Bremse analysiert (Outside-in-Perspektive). Dabei wurden die folgenden 13 Fokusthemen der vergangenen Wesentlichkeitsanalyse bestätigt:

Unsere Fokusthemen

E Environment
Social
G Governance
Abfall
Anti-Korruption und fairer Wettbewerb
Datenschutz
Klimaschutz
Nachhaltige Gestaltung der Lieferkette
Ökologisches Produktdesign
Wasser

Abfall

Abfallmanagement ist ein wichtiger Aspekt des zirkulären Wirtschaftens. Denn im Abfall enthaltene wertvolle Rohstoffe können der Produktion erneut zugeführt werden. Durch die Abfallentsorgung können zudem Umweltbelastungen entstehen. Daher legen wir großen Wert darauf, Abfall weitestgehend zu vermeiden oder wiederzuverwerten.

Ressourcenschonung

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Mit hohen Standards und gezielten Maßnahmen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz werden wir unseren eigenen und zugleich den menschenrechtlichen Anforderungen als verantwortungsvoller Arbeitgeber gerecht. Wir fördern ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld, das Arbeitsunfällen vorbeugt und in dem Mitarbeitende ihr volles Potenzial entfalten können.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Anti-Korruption und fairer Wettbewerb

Nur mit einer verantwortungsvollen Unternehmens­führung gewinnen wir das Vertrauen von Gesell­schaft, Kunden und Mit­arbeitenden. Sie ist die Basis für Unternehmens­wachstum und minimiert Reputations- und Rechts­risiken. Unser Eigen­anspruch beinhaltet die stete Ein­haltung von Gesetzen, internen Regelungen und frei­willigen Selbst­verpflichtungen. Die Bekämpfung von Korruption und Bestechung ist deshalb bei Knorr-Bremse eines der zentralen Themen im Compliance-Manage­ment.

Der Sach­verhalt „Anti-Korruption und fairer Wettbewerb“ wird im Kapitel „Integrität und Compliance“ integriert behandelt.

Integrität und Compliance

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Beschäftigungs­bedingungen

Als verantwortungsvoller Arbeitgeber wollen wir gute Beschäftigungsbedingungen bieten. Sie sind die Grundlage für zufriedene Mitarbeitende und zur Gewinnung und Bindung der besten Fach- und Führungskräfte. Neben einer offenen und fördernden Unternehmenskultur zahlen viele weitere Faktoren auf gute Beschäftigungsbedingungen ein: von der fairen, marktgerechten Entlohnung bis hin zur angemessenen Work-Life-Balance.

Beschäftigungs­bedingungen

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Datenschutz

Die Digitalisierung ist wichtig für die Zukunftsausrichtung unseres Unternehmens, indem sie effiziente Prozesse und neue Geschäftsmodelle fördert. Mit den genutzten und gewonnenen Daten der verschiedenen Stakeholder gehen wir stets verantwortungsvoll um. Dazu haben wir rechtskonforme Schutzmaßnahmen entwickelt und implementiert.

Datenschutz und Informationssicherheit

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Gesellschaftliches Engagement

Knorr‑Bremse ist durch seine Geschäftstätigkeit und als Enabler nachhaltiger Mobilitätskonzepte Teil der Gesellschaft. Deshalb bringen sich das Unternehmen und seine Mitarbeitenden vor allem an den Standorten sozial ein. Denn als Arbeitgeber, als Einkäufer von Materialien und Dienstleistungen sowie über den Vertrieb seiner Produkte beeinflusst Knorr-Bremse auf vielfältige Weise lokale Gemeinschaften und Volkswirtschaften. Durch unser gesellschaftliches Engagement steigt die Identifikation der Mitarbeitenden mit Knorr-Bremse. Sie werden motiviert, selbst in sozialen Projekten aktiv zu werden. Zudem trägt eine höhere gesellschaftliche Reputation des Unternehmens zum Employer Branding bei.

Gesellschaftliches Engagement

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Klimaschutz

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Als produzierendes Unternehmen hat unsere Geschäftstätigkeit direkte und indirekte Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Zudem müssen wir Strategien entwickeln, die uns auf mit dem Klimawandel verbundene Risiken vorbereiten. Mit unserer Klimastrategie 2030 wollen wir einen Beitrag zum Ziel des UN-Klimaabkommens von Paris 2015, die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu beschränken, leisten.

Klimaschutz

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Nachhaltige Gestaltung der Lieferkette

Die nachhaltige Gestaltung der Lieferkette ist fest in unserem Wertschöpfungsprozess verankert und trägt maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Mit der Auswahl von Lieferanten und Materialien schaffen wir die Grundlage für nachhaltige Produkte. Zudem hat die Lieferantenauswahl signifikante Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft in den Produktionsländern. Wir verlangen die Einhaltung unserer hohen Nachhaltigkeitsstandards, denn Verstöße können auch Reputations- und Geschäftsrisiken mit sich bringen.

Nachhaltige Gestaltung der Lieferkette

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Ökologisches Produktdesign

Mit einer umweltorientierten Produktentwicklung können wir einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Zudem ermöglicht sie uns, Marktchancen zu nutzen und Risiken auf Produktebene vorausschauend zu begegnen. Mit unserem EcoDesign-Ansatz integrieren wir Nachhaltigkeitskriterien wie Langlebigkeit, Ressourcenschonung und die Vermeidung von Emissionen systematisch in unsere Prozesse. Außerdem achten wir auf die Auslegung unserer Produkte zur industriellen Aufarbeitung und Überholungsfähigkeit – ein mittlerweile wesentlicher Geschäftszweig beider Knorr‑Bremse Divisionen, der zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beiträgt.

Ökologisches Produktdesign

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Personalentwicklung

Die führende Marktposition von Knorr‑Bremse lässt sich nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden manifestieren. Unsere strategische Personalentwicklung setzt dabei auf die Neugewinnung qualifizierter Arbeitskräfte und die individuelle Weiterentwicklung von Beschäftigten und Führungskräften.

Personalentwicklung

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Produkt- und Systemsicherheit

Knorr‑Bremse Produkte für Nutz- und Schienenfahrzeuge sind für die Mobilität hoch sicherheitsrelevant. Unsere Kunden verlassen sich auf die Erfüllung unseres ausgeprägten Eigenanspruchs an technologische Exzellenz und ein hohes Qualitäts- und Sicherheitsniveau. Zugleich schaffen wir es als Innovationstreiber, die Sicherheit unserer Produkte immer weiterzuentwickeln und unseren Geschäftserfolg zu stärken.

Produkt- und Systemsicherheit

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion

Die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden ist immanenter Teil guter und fairer Beschäftigungsbedingungen. In einer von Vielfalt geprägten Umgebung können einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Potenzial besser entfalten. Damit wird die diverse Belegschaft zum Treiber für Kreativität, Innovationskraft und kulturelle Kompetenz in Geschäftspartnerschaften – und somit Baustein unserer wirtschaftlichen Stärke. Um die Gleichstellung der Geschlechter bei Knorr‑Bremse zu stärken, arbeiten wir an einer Erhöhung des Frauenanteils in der Belegschaft und im Management.

Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Wasser

Unser Wassermanagement soll den nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource fördern. Durch gegenwärtige und prognostizierte Wasserknappheit in einigen Regionen weltweit steigt auch unser unternehmerisches Risiko. Zur nachhaltigen und schonenden Wassernutzung wollen wir Wasser effizient einsetzen und durch eine Kreislaufführung möglichst mehrmals verwenden.

Ressourcenschonung

Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft:

Geschäftsrelevanz:

Nachhaltigkeitsorganisation

Mit einer klaren Organisationsstruktur stellen wir die Implementierung des Themas Nachhaltigkeit in den obersten Entscheidungsgremien des Konzerns sicher. Verantwortlich für die nachhaltige Ausrichtung der Geschäftsstrategie ist der Gesamtvorstand. Der Konzernbereich Nachhaltigkeit koordiniert die Nachhaltigkeitsstrategie und berichtet direkt an den Finanzvorstand (CFO). Um das Thema Nachhaltigkeit organisatorisch angemessen zu adressieren und die Umsetzung der definierten Maßnahmen zu unterstützen, setzt das Unternehmen auf das mehrmals jährlich tagende ESG-Board als zentrales Koordinationsgremium. Diesem gehören zwei Vorstandsmitglieder, je eine Vertretung der Geschäftsführung aus den zwei Divisionen, je eine Vertretung der Geschäftsführungen der Knorr‑Bremse Regionen Nordamerika/Südamerika und Asien/Pazifik sowie die Vorsitzende von Knorr‑Bremse Global Care e. V. und die Leitung des Konzernbereichs Nachhaltigkeit an. Das ESG-Board berät über die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms. Es legt für strategische Themen Ziele und Umsetzungsmaßnahmen fest und evaluiert deren Fortschritte kontinuierlich. Das ESG-Board und die Nachhaltigkeitsabteilung sind zentral für die Entwicklung, Steuerung und Kontrolle von Nachhaltigkeitsprojekten verantwortlich. Die operative Umsetzung der Projekte erfolgt in den verschiedenen Funktionsbereichen und Divisionen.

ESG-Board: Blick hinter die Kulissen 2023

Das ESG-Board als Koordinationsgremium für Nachhaltigkeitsmaßnahmen hat 2023 fünfmal getagt. Die Mitglieder wurden über wesentliche Themen und Entwicklungen informiert, erhielten aber auch strategische oder projektbezogene Entscheidungsvorlagen bzw. erteilten Freigaben. Themen aus dem Berichtsjahr:

  • Nachhaltigkeitsmanagement: Entscheidung über die Integration von ESG-Aspekten in diverse Prozesse (z. B. CO2e-Preis, Risikomanagement, Immobilienmanagement); Status-Update zu zentralen KPI‘s
  • Environment: Verabschiedung der Klimaziele und Updates über den SBTi-Validierungsprozess
  • Social: Konzept zur Mitarbeitersensibilisierung für Nachhaltigkeitsthemen
  • Governance: Informationsaustausch über weltweite regulatorische Neuerungen und inwieweit Knorr-Bremse diesen aktuell entspricht

Der ESG-Alignment-Circle ist ein dem ESG-Board vorangestelltes Gremium. Es hat die Aufgabe, die Implementierung der einzelnen Nachhaltigkeitsaktivitäten abteilungs- und divisionsübergreifend abzustimmen und für eine systematische Prozessintegration zu sorgen. Ihm gehören leitende Vertretende nahezu aller funktionalen Einheiten des Knorr‑Bremse Konzerns an. Darüber hinaus ergänzen themenspezifische Gremien und die Fachabteilungen die Durchführung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms. Etablierte Gremien – z. B. zum Thema Menschenrechte oder nachhaltiger Einkauf – tauschen sich zu einzelnen Fachthemen aus und kontrollieren die operative Umsetzung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat werden regelmäßig über Nachhaltigkeitsthemen informiert und treffen wesentliche Entscheidungen.

Die Nachhaltigkeitsorganisation bei Knorr-Bremse

Stakeholder Management

Basis für einen nach­haltigen Unter­nehmen­erfolg ist eine vertrauens­volle Zusammen­arbeit sowie ein offener Aus­tausch mit den Stake­holdern. Wir wollen die Perspektiven und Ansprüche unserer Stakeholder­gruppen verstehen. Denn nur so können wir Zukunfts­trends, globale Entwicklungen und Markt­anforderungen früh­zeitig er­kennen und damit den Stakeholder­erwartungen gerecht werden. Besonders wichtige Stakeholdergruppen sind für uns Mit­arbeitende, Nachwuchs­kräfte, Kunden und Lieferanten, Anteils­eigner und Investoren, Geschäfts­partner, Behörden, Gewerk­schaften, Verbände, Medien, Politik, Nichtregierungs­organisationen (NGOs), An­wohner rund um die Stand­orte sowie Ver­treter lokaler Initiativen. Mit ihnen allen stehen wir im Dialog, viel­fach inner­halb fixer Kommunikations- und Veranstaltungs­formaten. Dazu zählen das direkte Kunden­gespräch, welt­weite Messen, die aktive Verbands­arbeit, Investoren­gespräche, die Haupt­versammlung und die Kommunikation mit Mit­arbeitenden.

Knorr‑Bremse als Treiber der Technologieinitiative „Europe’s Rail“

Knorr‑Bremse ist eines von 25 Gründungsmitgliedern der Technologieinitiative „Europe’s Rail“. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen eine ganze Serie an zukunftsweisenden, nachhaltigen Lösungen in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung über alle Schienenverkehrsebenen hinweg. Knorr‑Bremse ist mit Technologieprojekten in fünf der sechs Innovationscluster (Flagship Areas) aktiv. Im Cluster „Nachhaltige und grüne Schienensysteme“ wird Knorr‑Bremse unter anderem drei Themen vorantreiben: den Einsatz halogenfreier und GWP-armer Kühlmittel, die Technologie zur verbesserten Luftqualität in Zügen und die Erprobung der elektromechanischen Bremse.
Europe’s Rail

Stakeholdergruppen

Sustainable Development Goals (SDGs)

Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN), 2015 in Kraft getreten, geben Unternehmen eine Orientierung, ihre Geschäftsaktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf eine nachhaltige Entwicklung auszurichten. Anhand dieser Sustainable Development Goals (SDGs) kann die Industrie zielgerichteter ihre Wirtschafts- und Innovationskraft nutzen, um den ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen. Hier möchte Knorr‑Bremse mit seinem Geschäftsmodell und mit Aktivitäten ansetzen und einen Beitrag zu den SDGs leisten. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie liegt der Schwerpunkt auf jenen fünf SDGs, auf die wir durch unser unternehmerisches Handeln den stärksten Einfluss nehmen können. Darüber hinaus trägt Knorr‑Bremse über die Aktivitäten von Knorr‑Bremse Global Care e. V. zu SDG 4 „Hochwertige Bildung“ sowie SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ bei (Gesellschaft­liches Engage­ment).

Folgende SDGs stehen bei uns im Fokus:

SDG 5: Geschlechtergleichheit

Knorr-Bremse versteht eine vielfältige Belegschaft als wichtigen wirtschaftlichen Erfolgsfaktor. Wir engagieren uns für die Gleichstellung der Geschlechter und für die Förderung von Frauen in der Gesamtbelegschaft, dem Management sowie in MINT-Berufen. Unsere Mitarbeitenden unterstützen wir mit vielfältigen Angeboten, um Beruf und Privatleben besser zu vereinen.

Beispielhafte Aktivitäten 2023:

  • Konzernweite DEI-Strategie (Diversity, Equity and Inclusion) verabschiedet
  • Weltweites Diversity Netzwerk aufgebaut
  • Frauennetzwerke an weiteren Standorten etabliert

SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Knorr-Bremse strebt eine nachhaltige Wertschöpfung an und möchte aktuellen und zukünftigen Beschäftigten weltweit gute Arbeitsbedingungen und faire Sozialstandards bieten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere globale Lieferkette nachhaltiger zu gestalten. Mit unseren Prozessen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht für eigene Mitarbeitende und Lieferanten möchten wir die Menschrechte achten und wahren.

Beispielhafte Aktivitäten 2023:

  • 10 Nachhaltigkeits-Audits bei Lieferanten vor Ort durchgeführt
  • Prozesse zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht gemäß Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz etabliert
  • Arbeitssicherheitskennzahlen auf konstant niedrigem Niveau

SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Knorr‑Bremse findet Lösungen für die Mobilität von morgen und investiert durch seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in eine nachhaltige Zukunft. Die Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität können wir mit unseren innovativen Lösungen gemeinsam mit unseren Kunden aktiv vorantreiben. Durch unseren EcoDesign-Ansatz integrieren wir Nachhaltigkeitsaspekte bereits in den Entwicklungs- und Innovationsprozess.

Beispielhafte Aktivitäten 2023:

  • Weiterführung eCUBATOR als Ideenfabrik für Elektromobilität
  • Recyclingfähigkeitsanalyse für 28 Projekte der Division RVS umgesetzt
  • EcoDesign-Kriterien konsequent in der Produktentwicklung berücksichtigt

SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Knorr‑Bremse bekennt sich zu einem integrierten und vorsorgenden Umweltschutz in seinen Produktionsprozessen, indem Abfälle reduziert und natürliche Ressourcen effizient genutzt werden. Auch in der Produktentwicklung achten wir mit Hilfe unseres EcoDesign-Ansatzes auf einen ressourcenschonenden Materialeinsatz und Recyclingfähigkeit. Durch unsere Remanufacturing- (CVS) bzw. Overhaul- (RVS) Aktivitäten verlängern wir die Lebensdauer von Produkten und steigern die ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit bei unseren Kunden.

Beispielhafte Aktivitäten 2023:

  • Umsatz im Nachmarkt mit aufgearbeiteten Produkten auf rund 11 % erhöht
  • Lebenszyklusanalysen (LCAs) ausgewählter Produkte durchgeführt
  • Kennzahlen zum weltweiten Abfallvolumen von Knorr-Bremse extern veröffentlicht

SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Knorr‑Bremse orientiert seine Zielsetzungen zum Klimaschutz am 1,5-Grad-Ziel des UN-Klimaabkommens von Paris. Mit energie- und emissionsreduzierten Produktionsprozessen sowie innovativen Produkten und Lösungen wollen wir die CO2e-Emissionen, die durch unsere Geschäftstätigkeit entstehen, minimieren.

Beispielhafte Aktivitäten 2023:

  • Aktualisierte Klimaschutzziele (Scope 1-3) durch Science Based Targets initiative (SBTi) validiert
  • Internen CO2e-Preis für Investitionsmaßnahmen festgelegt
  • Photovoltaikanlagen an weiteren Standorten installiert

Nachhaltigkeitsratings und -rankings

Das Nachhaltigkeits­engagement von Knorr‑Bremse wird von externen Ratings und Rankings bewertet und anerkannt. Dies ist uns wichtig, da es unsere Ausrichtung bestätigt und uns Verbesserungspotenziale aufzeigt. Mittels Nachhaltigkeitsratings und -rankings analysieren und evaluieren wir die externe Wahrnehmung unserer Nachhaltigkeitsperformance. Der Vergleich mit Marktbegleitern und das frühzeitige Erkennen von Trends liefern uns Erkenntnisse, die wir zur Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements nutzen. Knorr‑Bremse ist bereits heute vielfach überdurchschnittlich für seine Nachhaltigkeitsmaßnahmen bewertet und konnte sich im Berichtsjahr in einigen der relevanten Ratings weiter verbessern.

ESG-Ratings und -Rankings

DAX®50 ESG

Knorr-Bremse ist in dem Index seit Beginn gelistet. Der Index bildet die deutschen Top-50-Firmen basierend auf ESG-Performance, Börsenwert und Umsatz ab.

DAX®50 ESG

S&P Global Corporate Sustainability Assessment

Knorr‑Bremse hat 51 von 100 Punkten erzielt (2022: 50, 2021: 52) und gehört damit in der Vergleichsgruppe zu den besten 21 %.

Das S&P Global Corporate Sustainability Assessment berücksichtigt neben ökonomischen auch ökologische und soziale Kriterien nach dem Best-in-Class-Prinzip. Die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche werden in den Index aufgenommen.

S&P Global Corporate Sustainability Assessment

MSCI

Für das Berichtsjahr 2023 wurde Knorr‑Bremse die Bewertung „AA“ bestätigt (2022: AA, 2021: A), die zweitbeste von sieben Kategorien. MSCI ESG-Ratings bewerten Unternehmen auf einer Skala von „AAA“ bis „CCC“ hinsichtlich ihrer branchenspezifischen ESG-Risiken und ihres Risikomanagements.

MSCI

© 2024 MSCI Inc. Alle Rechte vorbehalten. Weitere Informationen unter MSCI

ISS ESG

Knorr‑Bremse hat sich auf den Prime-Status „B-“ verbessert (2022: C+, 2021: C+). Damit zählt Knorr‑Bremse zu den besten 12 % im Industrievergleich.

ISS ESG bewertet die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen auf einer Skala von „A+“ bis „D-“.

ISS ESG

Morningstar Sustainalytics

Knorr‑Bremse wurde mit 13,8 von insgesamt 100 Risikopunkten bewertet (2022: 19,5; 2021: 18,9) und wird damit mit einem geringen Risiko eingestuft (Top 1 % der Vergleichsgruppe).

Sustainalytics bewertet die ESG-Risiken anhand von fünf Risikokategorien (vernachlässigbar, gering, mittel, hoch, schwer).

Sustainalytics

©2024 Morningstar Sustainalytics. Alle Rechte vorbehalten. Weitere Informationen unter Sustainalytics

CDP

Knorr‑Bremse erhält mit „A-“ eine verbesserte Bewertung für Transparenz und Leistung im Klimaschutz (2022: C, 2021: B). Damit erreicht Knorr‑Bremse das Leadership-Level von CDP und liegt über dem europäischen Durchschnitt (B) und dem globalen Sektorschnitt (C). Innerhalb der Vergleichsgruppe gehört Knorr-Bremse zu den besten 21 %.

CDP bewertet Unternehmen hinsichtlich Klimaschutz anhand einer Skala von der Bestnote „A“ bis „D-“.

CDP

EcoVadis

Für das Jahr 2023 erhielt Knorr‑Bremse den Gold-Status (2022: Silber-Status; 2021: Silber-Status). Damit gehören wir zu den besten 3 % der Unternehmen in der Vergleichsgruppe.
EcoVadis bewertet Unternehmen aus 180 Ländern in den Kategorien Umwelt, Soziales, Ethik und nachhaltige Beschaffung und erteilt den Status Platinum, Gold, Silber oder Bronze.

EcoVadis

SAQ – Selbstauskunft zur Nachhaltigkeit der Initiative Drive Sustainability

20 Standorte von Knorr‑Bremse sind auf einer Skala im Bereich von 84 bis 92 % bewertet (2022: 18 Standorte im Bereich 81 bis 93 %, 2021: 17 Standorte im Bereich 80 bis 93 %).

Der SAQ (Self-Assessment-Questionnaire) ist ein Lieferantenfragebogen in der Automobil(zulieferer)industrie. Er bewertet das Nachhaltigkeitsmanagement einzelner Unternehmensstandorte auf einer Skala von 0 bis 100 %.

Drive Sustainability

Transparenz in der Nachhaltigkeits­berichterstattung

Unser Anspruch an eine transparente Berichterstattung beinhaltet auch die von Investoren erwartete nachvollziehbare Darstellung unserer unternehmerischen Klimarisiken und -chancen. Diese veröffentlichen wir entsprechend den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) in diesem Nachhaltigkeitsbericht (TCFD-Referenztabelle).

Darüber hinaus arbeiten wir kontinuierlich an der Erfüllung der gesetzlichen Berichtspflichten wie der EU-Taxonomie (Lage­bericht) und der Vorbereitung auf die Weiterentwicklung der Gesetzgebung zur nicht­finanziellen Berichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD).